Seit 2002 renovieren wir die Gewölbe und den Keller im Erdgeschoss des Getreidespeichers. Seit 2005 auch die Räume im Torturm, welchen wir als Vereinsheim gepachtet haben.
Am rechten Innufer gegenüber der Ortschaft Ering stehen auf einem Schotter-Konglomeratfelsen heute die Überreste des Schlosses Frauenstein. Der strategisch günstige Ort ist schon seit der Frühzeit bis ins späte Mittelalter besiedelt und wehrhaft befestigt worden.
2500 v. Chr. | Bronzeschwertfund im Inn, Kammstrichtopffund bei Frauenstein, zu besichtigen im Braunauer Museum Herzogsburg |
500 - 15 v. Chr. | Fund bronzerner Schalen und einer Schnabelkanne, zu besichtigen im Landesmuseum Linz, Besiedelung durch keltische Stämme (südl. des Inns durch Noriker) |
15 v - 488 n. Chr. | Römische Besatzung mit Kastell, Wachturm und Anlegestelle |
10. Jhd. | Graf Gerold, Herr über Ering mit den Burgen Aspach, Erneck, Frauenstein - damals „Ernstein“ |
1009 | Kaiser Heinrich II, der Heilige, schenkt dem Hochstift Bamberg die Herrschaft Ering - Erneck - Ernstein |
1127 | Die Grafen Gerold und Christine herrschen über Ering, Erneck, Aspach und Ernstein |
1296 - 1377 | Die Grafen von Hals besitzen 81 Jahre das Herrschaftsgebiet Ering und vermutlich auch Frauenstein. |
1400 | Ritter Heinrich Weckhinger verkauft die Burg Ernstein an den Ritter Wilhelm von Fraunhoven, welcher Ernstein umbaut und in Fraunstein umbenennt |
1435 | Herzog Heinrich der Reiche von Niederbayern / Landshut kauft Frauenstein und vereint somit die Herrschaft Ering - Erneck - Fraunstein. |
1504 - 1506 | Niederbayerischer Erbfolgekrieg – Plünderung und teilweise Zerstörung von Frauenstein |
1508 | Herzog Albrecht der Weise von Bayern verkauft die Trümmer Frauensteins an seinen Rat Peter Baumgartner, Doktor aller Rechte, Kanzler zu Landshut und an seinen Bruder Wolfgang Baumgartner, Rentmeister zu Burghausen |
1508 – 1519 | Um- und Neubau des Schlosses |
1516 | Das Reinheitsgebot - Bierbrauverordnung - wird in Frauenstein von Dr. Peter Baumgartner in seiner Amtszeit niedergeschrieben und am Landständetag zu Ingolstadt von Herzog Wilhelm IV. erlassen |
1743 | Im österreichischen Erbfolgekrieg wird Schloss Stubenberg zerstört |
1772 | Johann, Josef, Franz, Albert, Thaddäus, Maximilian, Reichsgraf von Paumgarten und Frauenstein, Herr in Erneck, Frauenstein, Ering, Malching, Pocking, Stubenberg, Ammerland, Berg etc. stirbt |
1807 | Max Baumgartner läßt einen Teil des Schlosses abtragen und neben dem Getreidespeicher ein Herrenhaus errichten, die heutige Burgschänke. Als 1808 Max Baumgartner stirbt, fällt alles an Karl von Paumgarten zu Stubenberg |
1885 | Die Baumgartners sterben aus, das Schloß geht in den Besitz des Freiherrn Herbert von Veningen über |
1939 - 1942 | Bau der Staustufe bei Frauenstein |
1997 | Der Verein „Lebendiges Frauenstein“ pachtet das Schloß auf 99 Jahre von Baron Veningen, um es zu beleben und vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. |
Zum bayerischen Reinheitsgebot und dem Bezug zu Frauenstein
1290 wurde in der freien Reichsstadt Nürnberg das Brauen von Bier mit Hafer, Weizen, Roggen und Dinkel verboten. Erlaubt war nur Gerste.
Schon seit 1493 bestand bereits in Niederbayern eine Bierbrauverordnung, welche vermutlich Peter Baumgartner - Doktor aller Rechte und Kanzler zu Landshut - in der Schreibstube seines Schlosses
Frauenstein neu ausgearbeitet hat.
Im Landtag zu Ingolstadt unterzeichnete Herzog Wilhelm IV. 1516 diese Bierbrauverordnung und machte sie zum Gesetz, welches noch heute rechtens ist. Hopfen und Malz - Gott erhalt's.